Switcher - Sub plus Dom oder weder noch?

Sadomasochist, der Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Sadomasochisten · Nominativ Plural: Sadomasochisten Worttrennung Sa-do-ma-so-chist Duden, GWDS, 1999 Bedeutung jmd., der beim Ausführen und Erdulden von Quälereien sexuell erregt wird
Quelle: DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache


Außer Subs und Doms gibt es noch eine dritte Gruppe von SMlern: die Switcher. Sie sind beides - sowohl dominant als auch devot. Nicht unbedingt gleichzeitig, aber im Wechsel. Wie das Liebesleben der Switcher funktioniert, ist manchen Leuten ein Rätsel und nicht ganz geheuer.


Ein Single-Switcher hat es recht einfach - je nach Lust und Laune sucht er sich einen aktiven oder passiven Spielpartner. Vielleicht hat er auch zwei feste Spielpartner, bei denen er seine dominante und seine unterwürfige Seite abwechselnd ausleben kann. Schwieriger wird es für einen Switcher in einer festen Beziehung.

Ist der Partner ebenfalls Switcher? Wenn ja, kann man mit ihm switchen? Möchte man gerade Sub sein, wenn er Dom sein möchte? Switcht man innerhalb eines Spiels? Oder von einem Spiel zum nächsten? Ist man sechs Tage in der Woche auf der einen Seite und am siebten auf der anderen? Bleibt Sub trotzdem Sub und damit "machtlos", auch wenn Dom ihm zeitweise die Kontrolle überlässt?

Oder ist der Liebste entweder Sub oder Dom, steht also nur für eine Seite "zur Verfügung"? Kann man damit leben, z.B. nur noch Sub sein zu müssen und nicht mehr dominant sein zu dürfen? Oder müssen beide Seiten ausgelebt werden, weshalb ein zweiter Partner hermuss, der das Pendant zum Liebsten ist? Kann der Liebste damit leben, dass er seinem Partner nicht genügt?

Kann er überhaupt akzeptieren, dass der Partner nicht nur die verlangte konträre Neigung verspürt, sondern auch die übereinstimmende eigene? Kann Sub einen Dom als Herrn akzeptieren und respektieren, der selbst devot sein möchte und deswegen einen anderen Dom aufsucht? Empfindet Dom anders für einen devoten Partner, der selbst Dominanz ausübt, wenn auch nicht an ihm? Springt Sub über seinen Schatten und dominiert seinen Dom, damit keine dritte Person ins Spiel kommt?


Outet sich ein Switcher unter SMlern als ein solcher, wird er oftmals belächelt und nicht recht für voll genommen. Ihm wird abgesprochen, richtig (?) submissiv oder dominant denken und fühlen zu können. Wie kann jemand dominieren wollen, der selbst auf den Knien liegt? Wie kann sich jemand unterwerfen, der selbst die Peitsche schwingt? Richtet ein Switcher seine Neigung vielleicht nach dem Menschen aus, den er gerade zum Spielen findet - bevor er ganz auf SM verzichten muss?

Wieder einmal greift die oftmals beschworene Toleranz der SMler: Es gibt nur schwarz und weiß, grau - oder in diesem Fall kariert - ist nicht zugelassen.

Mag sein, dass es 100%ige Doms und Subs gibt. Aber zweimal 50 Prozent ergibt auch hundert.