Teile und herrsche - Des Doms Sicht auf Sub, SM und Sex

  • These 1: Der Dom an sich wünscht sich, mit einem anderen Sub als dem eigenen zu spielen.
  • These 2: Der Dom an sich hat nichts dagegen, wenn der eigene Sub mit einem anderen Dom spielt, vorausgesetzt, er kommt anschließend wieder brav nach Hause.

Um Missverständnissen vorzubeugen - nicht beide Thesen treffen auf alle Doms zu. Auf einen großen Teil wird nicht einmal eine zutreffen. Diese haben mit ihrem einzigen Sub genug zu tun und haben nicht das Bedürfnis, mit einem anderen zu spielen. Aber es gibt auch den kleinen Teil, der das anders sieht, und von jenen soll hier die Rede sein.

Zu These 1

SM

Warum wollen Doms mit einem festen Spielpartner trotzdem noch mit einem anderen Sub spielen? Mögliche Antworten:

  1. Neugier auf einen anderen Körper, auf andere Reaktion als die des eigenen Subs
  2. Der eigene Sub hat Tabus, die der andere Sub nicht hat
  3. Es reizt Dom, mit zwei Subs gleichzeitig zu spielen bzw. ihnen beim Spielen zuzusehen
  4. Sie wissen es selbst nicht, es ist einfach so
  5. Es ist das Recht des Doms zu tun, was er will. Also tut er es, oder möchte es zumindest tun.

 Welcher der Gründe nun zutrifft, ist zunächst zweitrangig. Das Ergebnis ist, dass Dom sich jemanden - oder mehrere - sucht, mit dem er ab und zu spielt. (Hinweis: Das Thema "Zweitsub" wird an anderer Stelle behandelt. Hier geht es, wie gesagt, um "ab und zu") Allerdings ist der Ort des Geschehens von den oben genannten Gründen abhängig - entweder in der Wohnung des Doms oder der des anderen Subs. Daraus resultiert die Frage: Ist die feste Sub des Doms anwesend oder nicht? Geht Dom aus und berichtet später alles haarklein (oder auch nicht) oder darf bzw. muss Sub zusehen bzw. mitmachen?

Es zeugt von Vertrauen, wenn Sub Dom ziehen lässt. (Safer Sex zu betreiben, sofern Sex überhaupt stattfindet, sollte selbstverständlich sein.) Dom geht sich ja nur austoben, testet seine Peitsche auf anderer Haut, probiert eine andere Praktik aus. Anschließend kommt er nach Hause, und je nach seinem Mitteilungsbedürfnis und Subs Neugier erzählt er, was er getan hat und wie es für beide war. Nun liegt es an Sub, wie er damit umgeht.

  • Freut er sich, dass Dom seinen Spaß hatte? Zieht er für sich Erregung aus der Erzählung und der Vorstellung des Spiels? Wird er neugierig auf Praktiken, die bisher zu seinen Tabus gehörten? Hört er sich die Sorgen des anderen Subs an, hilft er beim Auffangen bzw. bei Durchhängern?
  • Oder ist er eifersüchtig, obwohl er weiß, dass das Spiel mit dem anderen Sub ihm selbst nichts wegnimmt? Fürchtet er, der andere Sub befriedigt Dom besser als er selbst? Traut er den Erzählungen seines Doms nicht, oder weiß er nicht einmal genau, was Dom mit dem anderen Sub macht?

Trifft man sich zu dritt, weiß Sub Bescheid, was vor sich geht und kann davon ausgehen, dass nichts hinter seinem Rücken geschieht. Dom spielt mit beiden Subs nacheinander oder gleichzeitig, und/oder die Subs spielen miteinander, wenn gleichgeschlechtliche Neigungen vorhanden sind bzw. die Subs den Befehlen ihres Doms Folge leisten. Dom hat mehr Möglichkeiten. Wie kommt Sub damit zurecht?

  • Sieht er im anderen Sub einen Freund und Vertrauten, dem er alles erzählen kann, auch Dinge, die Dom nicht wissen sollte, gerade weil der andere genau weiß, wovon die Rede ist, weil er Dom und seine Art zu spielen kennt? Erregt es ihn, Dom mit einem anderen Sub spielen zu sehen und/oder selbst mit ihm zu spielen? Entdeckt Sub vielleicht einen Hang zum Switchen in sich, den er mit diesem Sub ausprobieren kann, weil es "in der Familie" bleibt?
  • Oder bleibt bei aller Sympathie das unterschwellige Gefühl der Eifersucht? Kann er es nicht ertragen, Dom mit dem anderen zusammen zu sehen, und gibt er dem Drängen des Doms nach gemeinsamem Spiel nur widerwillig nach?

Sex

Worauf beschränkt sich das Spiel mit dem anderen Sub?

  • Auf Handlungen wie Schlagen, Demütigen, Wachs, bei denen der Dom den Körper des Subs nur indirekt berührt?
  • Berührt er Brüste und Geschlechtsteile, zum Zufügen von Schmerz oder zur Befriedigung, oder lässt er sich berühren, zur Demütigung des Subs oder zur eigenen Befriedigung? Nur mit den Händen oder auch oral?
  • Oder findet Geschlechtsverkehr statt, und wenn ja, wie? Als Teil der Unterwerfung, wobei ein Orgasmus auf beiden Seiten stillschweigend beabsichtigt ist, oder als krönender Abschluss, mit zärtlichem Kuscheln, Streicheleinheiten und Geflüster unter der Bettdecke?

Finden Berührungen oder gar Geschlechtsverkehr statt, offenbaren sowohl Dom als auch Sub nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Intimsphäre. Dom lässt einen anderen Menschen auf eine Art und Weise an sich heran, die bisher seinem einzigen Sub zustand, oder er berührt einen anderen Menschen, wie er bisher nur seinen Sub berührt hat. SM bedeutet nicht gleich Intimität, sonst würde man(n) vermutlich nicht öffentlich spielen. Kommen jedoch sexuelle Handlungen hinzu, in welcher Form und Ausprägung sei dahingestellt, geht das Spiel tiefer - sofern der Sex überhaupt innerhalb des Spiels stattfindet.

  • Kann Sub den Gedanken ertragen, dass Dom sich seine sexuelle Befriedigung auch woanders holt?
  • Erregt ihn das Zusehen beim Sex mit dem anderen Sub, und/oder möchte er selbst nicht nur im Spiel, d.h. "auf Befehl" den anderen Sub berühren?
  • Wäre es ihm lieber, wenn Dom sich seinen Appetit bei seinem anderen Sub holt, aber zu Hause frühstückt?
  • Ist es ihm recht, wenn Dom den anderen Sub berührt, solange es zum Spiel gehört, möchte aber nicht, dass Dom sich berühren lässt?